Gehäuse für Wetterballon

Gehäuse für Wetterballon

Nun ja, nicht wirklich ein Gehäuse für einen kompletten Wetterballon, sondern eines für die Elektronik zur Verfolgung von Wettersonden wurden wir angefragt.

Täglich werden von den Wetterdiensten in Deutschland rund 30 Wettersonden steigen gelassen. Dies platzen dann auf Grund des immer kleiner werdenden Luftdrucks in der Stratosphäre und segeln an einem Fallschirm zu Boden. Eine Live Karte mit den Wegdaten der momentan fliegenden Wettersonden ist unter map.dl0ptb.de zu sehen.

Jürgen DO1EJ vom Kulmbacher Ortsverein B07 des Deutschen Amateur Radio Clubs DARC hat es sich zum Hobby gemacht, diese Wettersonden anzupeilen, zu verfolgen und nach ihrer Landung zu bergen. Warum man das macht? Erstens ist es technisch interessant, zweitens spannend wie eine Schnitzeljagd oder Geochaching und drittens befreit es die Umwelt von Müll. Thomas Knör hat ein paar Bilder von gefundenen Wettersonden online gestellt. Den Wettersonden liegt ein kleiner Rücksendeschein bei und man erhält auch eine kleine Aufwandsentschädigung wenn man die Sonde an den Aussender zurückschickt.

Da die Sonden in einem Frequenzbereich von 400 MHz bis 406 MHz ihre gemessenen Daten per Funk übertragen können Funkamateure entweder mit ihren vorhandenen Geräten oder mit speziellen Umbauten diese Funksignale empfangen. Auf der Seite von Lutz DL1RLB zeigt dieser, wie sich mit einem TTGO LilyGO ein einfaches Gerät bauen lässt um die gelandeten Wettersonden zu finden. Und genau dies möchte Jürgen DO1EJ tun und bat uns darum ihm das passende Gehäuse für seine Gerätschaft zu drucken.

Dieses Mal mussten wir das Gehäuse nicht erst selbst entwerfen, sondern konnte aus der tollen Community der 3D-Drucker Nutzen ziehen, hatte der User bsiege doch bereits ein passendes Gehäuse designt und auf thingiverse der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.

Also konnten wir kurzerhand einen unserer 3D-Drucker anschmeißen und schnell das Gehäuse für Jürgen drucken. Tja, dachten wir, denn das was aus dem Drucker kam sah leider nicht genau so aus wie vom Designer gedacht. Der Deckel passte nicht und war zu dünn, das Innenleben sah seltsam aus und der Boden vom Gehäuse war im Vergleich zu den senkrechten Wänden seltsam verrutscht. Eine Analyse des Fehlerbildes brachte uns aber schnell auf die richtige Spur: im Laufe der Zeit hatte sich der Zahnriemen für die Bewegung entlang der x-Achse gelockert, so dass wohl bei einer schnellen Richtungsänderung das Antriebszahnrad ein paar Zähne Schlupf hatte, was den seitlichen Versatz am Boden erklärt.

Nachdem wer Riemen nachgespannt war druckte der Ender 3 dann wieder wie gewohnt und nach rund 3,5h war das Gehäuse dann auch so gedruckt, wie es auf der Vorlage aussah. Wir sind gespannt ob alles passt und hoffen auf eine Rückmeldung von Jürgen DO1EJ.

Wolfgang Lormes
Letzte Artikel von Wolfgang Lormes (Alle anzeigen)
Kommentare sind geschlossen.