Telefonhilfe

Telefonhilfe

Ein guter Freund, der seit vielen Jahren nach einem tragischen Autounfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt, wandte sich mit einem Hilferuf an uns. Seine Halterung für das Telefon, mit deren Hilfe er den Hörer greifen kann und wählen kann, ist zerbrochen. Eine gute Möglichkeit mit unseren 3D-Druckern aus dem Lab zu helfen! Nachdem das zerbrochene Original, das die Ergotherapeuten in der Hohen Warte in Bayreuth seinerzeit aus Plexiglas gesägt und gebogen hatten, vermessen war, ging es für einen ersten Prototypen gleich an die Erstellung der 3D-Druckdaten mit Hilfe der Software FreeCAD. Da die Abmessungen ja bekannt waren, konnte auf eine parametrische Konstruktion verzichtet werden.

Nach der ersten Inaugenscheinname des Prototypen durch den Verwender waren noch zwei Probleme zu lösen: am oberen kurzen Griffstück sind die Ecken nicht abgerundet, so dass man sich beim Greifen immer wieder daran stößt und zweitens sind die Klettbänder zur Befestigung des Telefonhörers am Original mit Nieten befestigt gewesen. Da wir aber leider noch keine Nietenzange haben wurden zwei mal zwei Schlitze anstelle der Löcher angebracht, durch die man ein Klettband ziehen kann um den Telefonhörer so am Abrutschen zu hindern.

Für die Bearbeitung der existierenden Druckdaten wurde auf das Online-Tool TinkerCAD zurückgegriffen, da die Abrundung der Ecken durch den eingeschlagenen Konstruktionsweg in FreeCAD nicht so einfach möglich war. In TinkerCAD war dann die Abrundung durch die Vereinigung der entsprechenden Fläche mit einem als Loch ausgeführten Ring möglich. Das Füllen der Löcher und Anbringen der Schlitze gelang ebenfalls mühelos (im Bild sind noch Artefakte der Nachbearbeitung zu sehen, die beim Export als stl-Datei verschwunden waren).

Die Begutachtung des zweiten Versuchs steht noch aus.

Wolfgang Lormes
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