Erste Schneidversuche mit dem Mr. Beam II

Erste Schneidversuche mit dem Mr. Beam II

Als unser Mr. Beam 2 angekommen ist, konnten wir es kaum noch erwarten, die ersten Schneid- und Gravurversuche mit dem Lasercutter zu unternehmen. Als Handbuch wurde nur der Quickstart Guide mitgeliefert, mit dem sich, wenn man sich strikt an die Anleitung hält, auch alles problemlos einrichten lässt. Das Auspacken und das Festschrauben des Abluftschlauches sowie das Einhängen und Anschließen des Laserkopfes gelangen auch auf Anhieb, das Verbinden mit dem aufgespannten Netz auch. Nach dem Einloggen konnten wir anfangs nur den Laservorgang nicht starten. Schuld daran war der von uns präferierte und verwendete Browser Firefox. Hätten wir, wie im Quickstart Guide beschrieben, gleich den Chromium Browser verwendet, hätte es überhaupt keine Startschwierigkeiten gegeben.

Die Bedienerführung der Software ist selbsterklärend, so dass wir gleich mit dem Lasern beginnen konnten. Als Testmaterialien standen uns Birkensperrholz aus dem Baumarkt in 3mm und 4mm Dicke, Moosgummi mit 2mm, verschiedenfarbiger Filz in 3mm und 4mm und Karton zur Verfügung.

Als erstes unternahmen wir auf einem abschüssig gelegten Stück Karton einen Focustest, wie er im Buch von Teja Philipps beschrieben ist. Als nächstes versuchten wir mit den in der Software voreingestellten Werten für Vortrieb und Laserleistung eine Gravur auf einem Stück Wellpappe (warum youtube das Video spiegelt bleibt ein Rätsel…).

MrBeam5

Danach versuchten wir uns am Schneiden von Birkensperrholz. Nach ein paar Probeschnitten mit unterschiedlichen Vortriebsgeschwindigkeiten und Laserleistungen (hier half uns die Website http://laser.webdesign-wilhelm.de/) gingen wir in die Vollen und setzten das Projekt des Users Purincess von Instructables.com um:  eine Wandhalterung aus 4 Lagen 3mm Birkensperrholz um ein ausgedientes iPhone 4 als Uhr weiter zu verwenden (wer es nicht erkennen kann: zum Zeitpunkt der Aufnahme zeigt das iPhone 11:34 Uhr 😉 ). Die oberste Lage ist aktuell noch aus 2mm starkem PVC. Da beim Laserschneiden dieses Materials giftige Dämpfe entstehen, haben wir uns dazu entschlossen die Schnitte mit dem Cuttermesser auszuführen. Die Schnittvorlage fertigten wir aus Mossgummi, was sich sehr gut schneiden ließ. Eventuell überarbeiten wir die Toplage nochmals und fertigen die oberste Lage aus Kraftplex, einem Holzwerkstoff, der ohne Zugabe von Kleber unter hohem Druck verpresst wird und hauptsächlich im Messebau Verwendung findet.

Als nächstes Material probierten wir 4mm starken Filz aus dem Baumarkt. Wir schnittenMrBeam1 aus zwei unterschiedlich grün gefärbten Filzplatten das bereits im Lasercutter hinterlegte Mr. Beam Logo aus. Auch diese Schnitte funktionierten mit den für Filz und die Farbe grün voreingestellten Laserparametern wunderbar.

Sehr gut gefallen hat uns das Projekt von Sven Haiges,  der mit Hilfe des Mr. Beam das MrBeam2Logo des Raspberry Pi nachbaute. Dazu vektorisierten wir das Logo mit Hilfe der Software Inkscape und schnitten die Pfade aus schwarzem, rotem und grünem jeweils 4mm starkem Filz aus. Durch die hohe Präzision beim Lasercutten passten die ausgeschnittenen Teile dann wunderbar ineinander.

Als letztes unternahmen wir dann noch Gravurversuche auf den Resten der von der iPhone Wandhalterung übrig gebliebenen Sperrholzplatten. Das Gravieren ist nach unserer Erfahrung deutlich schwieriger als das Schneiden, wie wir schon im Vorfeld aus dem Buch von Teja Philipps  erkannt haben. Die Aufbereitung der Gravurdaten braucht viel Zeit und Übung, damit das Ergebnis ansehnlich wird. Für einen ersten Eindruck gravierten wir eine Matrix aus kleinen Quadraten, die mit unterschiedlichen Grautönen gefüllt waren. Der Einfluss der Laserparameter Verfahrgeschwindigkeit und minimale bzw. maximale Laserleistung wurde dann in einer zweiten Testreihe anhand der Matrix untersucht.

MrBeam4Trotzdem dauerte es noch 5 Versuche bis das erste Bild einigermaßen gut erkennbar auf das Birkensperrholz gelasert war.  Hier gibt es also noch viel Erkundungsbedarf, für einen ersten Versuch sind wir aber schon ganz zufrieden (die im Bild diagonal verlaufende Linie stammt von der Maserung des Holzes). Größtes Hindernis auf dem Weg zum Erfolg war die Erkenntnis, dass die in der Software des Lasercutters hinterlegte Möglichkeit, die Vorlagen zu verkleinern oder zu vergößern, negative Effekte auf das Gravurergebnis hat, wie pixelige Auflösung oder Sprünge in der Grundhelligkeit.

Auf jeden Fall hat uns nach unserem ersten Wochenende mit dem Mr. Beam  das Laserfieber endgültig gepackt, und wir freuen uns schon auf eine Unmenge neuer zu bearbeitender Materialien und ein neues Universum an durchzuführenden Projekten!

Wolfgang Lormes
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