Besuch im Do!Lab

Besuch im Do!Lab

Was tut man, wenn die Familie in den Faschingsferien Skifahren geht, man selber dieser Sportart aber nicht zugeneigt ist und tagsüber lieber unten im Tal bleibt? Man kann zum Beispiel nachschauen, ob es in der Nähe ein FabLab oder einen Makerspace gibt, dem man einen Besuch abstatten könnte. Zum Glück gibt es seit Kurzem von Heise eine online-Karte mit allen dem Verlag bekannten FabLabs und Makerspaces. Kurz nachgeschaut und siehe da, in Saalfelden, nur wenige Kilometer vom Urlaubsdomizil entfernt, befindet sich das Do!Lab, der erste  Makerspace im Pinzgau.

Nachdem die Familie am Skilift abgesetzt worden ist, konnte die Fahrt nach Saalfelden beginnen. Überraschenderweise hat das Do!Lab unter der Woche tagsüber geöffnet. Wie sich beim Gespräch mit Tammo Claassen herausstellt, befindet sich das Do!Lab in der Werkstatt des Designstudios Claassen & Partner und Tammo hat das Kunststück fertig gebracht, Beruf und Hobby teilweise unter einen Hut zu bringen.

Bei unserem netten Plausch hat mir Tammo dann seine fertigen und gerade sich im Aufbau befindlichen Projekte zu zeigen. So ist er beispielsweise gerade dabei, einen 3D-Drucker von der Größe und Konstruktionsart unserer Ultimaker komplett selber zu fertigen. Auch einen Delta-Tower, der überragende Druckergebnisse erzielt, hat er bereits aufgebaut.

In einer Ecke steht ein älterer Folienschneidplotter, den Tammo günstig erstanden hat. Die Geschichte um ihn wieder zum Leben zu erwecken, die er mir erzählt hat, lässt die Vielzahl der von ihm gelösten Probleme nur erahnen.

Spannend war auch das Projekt, dass Tammo vor Kurzem mit Mittelschülern durchgeführt hat: Große Setzbuchstaben wurden mit dem Lasercutter aus Holz geschnitten, auf einem Karton befestigt und in eine Druckerpresse gelegt. So konnte jeder Schüler seine eigenen Poster herstellen. Ich habe bei uns in der Schule doch auch noch eine alte Druckerpresse gesehen. Ob sich die reaktivieren lässt?

Aktuell ist Tammo auch mit dem Aufbau eines motorgetriebenen Drehtellers beschäftigt, auf den sich Personen stellen können um sich für den 3D-Druck einscannen zu lassen. Hier konnte ich Tammo auf das Projekt des Scan-o-Trons 3000 von Fred Kahl hinweisen, der so einen Aufbau inclusive vertikalem Schienensystem für den Kinect-Tiefenscanner bereits erfolgreich umgesetzt hat.

Alles in Allem war der Besuch im Do!Lab sehr kurzweilig und Tammo ist – wie alle Maker, die ich bis jetzt kennen lernen durfte – ein sehr netter Gastgeber. Deshalb werde ich mir für die kommenden Winterurlaube in der Nähe von Saalfeld mit Sicherheit ein Projekt mitnehmen, das ich dann im Do!Lab weiterführen kann.

So kann ich jedem Reisenden nur raten, sich am jeweiligen Reiseort auch nach Makerspaces und FabLabs umzusehen.  Die Menschen, die man dort trifft, sind immer sehr inspirierend!

Wolfgang Lormes
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